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Im Lager angekommen, warnten wir die anderen. Manche von uns fassten den Entschluss, in ihr Heim zurückzukehren und zu sterben, wo sie gelebt hatten. Nur Narix und ihre Anhänger sind jetzt noch im Lager - und ich.<br>
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Narix ist dazu entschlossen, Widerstand zu leisten und hat einen neuen Plan geschmiedet. Die einzige Chance der Naragi besteht darin, Haua und die Airut zu Saradomin zu führen. Dann wird ein Kampf unausweichlich sein und mit etwas Glück werden sie sich gegenseitig töten.<br>
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Was auch passiert: Wir werden die Gunst der Stunde nutzen. Hoffentlich gewinnen wir durch den Kampf genügend Zeit, um zu flüchten. Während Haua und Saradomin abgelenkt sind, werden wir uns also zum Portal der Airut aufmachen. Es wird jedoch von mehr dieser Biester bewacht, als wir jemals besiegen können. Wir werden Mut und viel Glück brauchen, um sie zu überwinden und auf jene Welt zu fliehen, von der sie gekommen sind.
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Ich werde diesen Bericht mitnehmen - in der Hoffung, dass ich ihn einst, wenn ich eine Familie gegründet und ein erfülltes Leben gehabt habe, an meine Nachfahren weiterreichen kann. Und sollte mir das Schicksal nicht beschieden sein, dann werden die plündernden Airut meine Aufzeichnungen vielleicht versehentlich auf andere Welten tragen.<br>
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Irgendwie stimmt mich dieser Gedanke tröstlich.
 
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Version vom 15. Juni 2015, 20:57 Uhr


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Text

Das Jahr 1239 - Verflechtung

Das Jahr 1239
Die Woche der Verflechtung


Jahre sind vergangen, seit Saradomin auf unsere Welt kam und unsere Hauptstadt Askroth zerstörte. Viele Naragi verloren ihr Heim, ihre Freunde und ihre Familien.
Im Flüchtlingslager gab es Unruhen - manche Naragi folgten Narix, die uns zu den Waffen rief, um Widerstand zu leisten. Andere folgten Nakigi, der überzeugt war, dass beide Seiten Schuld an diesem Krieg hatten und wir uns um eine Einigung mit Saradomin bemühen sollten. Jeden Tag gab es Streit.
Erst letzte Woche glaubten wir, dass die Erlösung ganz nahe sei. Die Tapferen, die außerhalb des Flüchtlingsgebietes nach Nahrungsmitteln suchten, stießen auf ein fremdartiges Wesen, das unsere Welt durch ein magisches Portal betrat. Es war so groß wie ein Naragi und bewegte sich auf zwei Armen und zwei Beinen fort. Sofort griff es Saradomins Späher an. Manche im Lager waren voller Sorge, aber andere schlugen ein Bündnis mit ihm vor. Narix und eine Gruppe Krieger, unter denen auch ich mich befand, machten uns auf den Weg, um zu verhandeln.
Als wir ankamen, wollten wir unsere friedvollen Absichten deutlich machen. Aber wir hatten die Bösartigkeit des Wesens unterschätzt. Bevor wir auch nur einen Ton gesagt hatten, griff es uns an und spie dabei ätzende Galle und hieb nach uns mit seinen Klauen.

Zwei Naragi wurden getötet, während sich der Rest von uns versteckte. Aber das Wesen hatte kein Interesse daran, uns zu jagen. Wieder und wieder sang es bloß die Silben 'Hau-Aaa' und kümmerte sich nicht um uns. So schnell wir konnten, kehrten wir ins Lager zurück, um unsere Gefährten zu warnen.

Das Jahr 1239 - Leuchten

Das Jahr 1239
Die Woche des Leuchtens

Ungefähr eine Woche ist seit der Ankunft des Wesens vergangen. Hunderte sind ihm bereits gefolgt. Im Lager gibt es Naragi, die sie 'Airut' nennen - weil sie wie der Krieger in unseren Sagen eine Maske tragen.
Die Airut haben unser Lager überfallen. Viele von uns wurden niedergemetzelt, die anderen flohen. Doch das ist keine Lösung. Der erste Airut war ein Bote. Nun strömen sie in unsere Welt.
Manche von uns wurden ausgewählt, um sie auszuspähen und ihre Angriffe vorherzusagen. Ich bin einer davon, und ich war auch einer von jenen, die bei der neuesten Entdeckung dabei waren. Durch das Portal der Airut kam eine neue Art ihrer Brut, gehüllt in Fellroben und einen Stab mit sich tragend.
Sie sahen aus wie Priester und ihre Anführerin - das Gesicht unverhüllt - scharte alle anwesenden Airut um sich. Sie hob ihren Stab und rief etwas in einer Sprache, die unser Lichtweber verzerrte und folgendermaßen wiedergab:
'Haua wird sie essen und sie sich einverleiben! Sie werden den Magen eines Gottes füllen! Dies ist Hauas Geschenk!'
Daraufhin stimmte die Anführerin ihren Gesang an: 'Hau-Aaa, Hau-Aaa, Hau-Aaa' und stachelte die Airut dabei an, immer lauter und lauter zu singen.

Im Lager berichteten wir, was wir beobachtet hatten. Einige der Anhänger Nakigis fassten den Entschluss, mit diesen Priestern zu reden und um ihr Leben zu verhandeln.
Ich ermahnte sie, dass wir zusammenbleiben sollten, aber ihr Entschluss stand fest. Sie packten ihr Hab und Gut und verließen das Lager.

Das Jahr 1239 - Verglühen I

Das Jahr 1239
Die Woche des Verglühens



Nachdem wir keine Nachricht mehr von jenen erhielten, die die Anführerin aufgesucht hatten, befürchtete Nakigi das Schlimmste und sammelte fünf Krieger um sich, um beim Portal der Airut nach Lebenszeichen zu suchen. Ich sollte die Suche anführen.
Nachdem wir das Lager verlassen hatten, wurde uns schon nach kurzer Zeit klar, dass sich etwas schreckliches zugetragen hatte. Unsere Wälder waren niedergewalzt, die Hütten zermalmt und die Wege und das Land waren von irgendetwas unfassbar Großem aufgerissen worden. Dann hörten wir ein Brüllen und das Geräusch von aufeinanderprallendem Fels. In der Entfernung sahen wir eine riesenhafte Kreatur, so groß wie eine Stadt und bedeckt mit etwas, das wie dickes, verfilztes Fell aussah. Erde und Felsen flogen durch die Luft, als die Kreatur ihre Hörner in einen Hügel rammte. Es ebnete unser Land ein, als pflüge es einen Acker.
Auf seinem Rücken bewegten sich winzige Gestalten und ich schickte meine schnellsten Läufer aus, näher an das Ungetüm heranzupirschen. Als sie zurückkehrten, waren ihre Mienen sehr ernst. Die Gestalten auf dem Rücken der Kreatur waren die Airut. Um den Kopf der Kreatur hatte die Anführerin mächtige Zügel geschlungen und lenkte es an bei seinem Werk der Zerstörung. Und während sie das Land verwüstete, wühlten sich die Airut durch die Trümmer. Es waren Plünderer, die alles brauchbare Material und alles Essbare auf den Rücken der Kreatur brachten. So schnell wir konnten, rannten wir zurück zum Lager.

Wir wussten, dass wir jene Kreatur erblickt hatten, von der die Airut so voller Stolz sprachen: den Gott, den sie 'Haua' nannten.

Das Jahr 1239 - Verglühen II

Das Jahr 1239
Die Woche des Verglühens



Im Lager angekommen, warnten wir die anderen. Manche von uns fassten den Entschluss, in ihr Heim zurückzukehren und zu sterben, wo sie gelebt hatten. Nur Narix und ihre Anhänger sind jetzt noch im Lager - und ich.
Narix ist dazu entschlossen, Widerstand zu leisten und hat einen neuen Plan geschmiedet. Die einzige Chance der Naragi besteht darin, Haua und die Airut zu Saradomin zu führen. Dann wird ein Kampf unausweichlich sein und mit etwas Glück werden sie sich gegenseitig töten.
Was auch passiert: Wir werden die Gunst der Stunde nutzen. Hoffentlich gewinnen wir durch den Kampf genügend Zeit, um zu flüchten. Während Haua und Saradomin abgelenkt sind, werden wir uns also zum Portal der Airut aufmachen. Es wird jedoch von mehr dieser Biester bewacht, als wir jemals besiegen können. Wir werden Mut und viel Glück brauchen, um sie zu überwinden und auf jene Welt zu fliehen, von der sie gekommen sind.
Ich werde diesen Bericht mitnehmen - in der Hoffung, dass ich ihn einst, wenn ich eine Familie gegründet und ein erfülltes Leben gehabt habe, an meine Nachfahren weiterreichen kann. Und sollte mir das Schicksal nicht beschieden sein, dann werden die plündernden Airut meine Aufzeichnungen vielleicht versehentlich auf andere Welten tragen.

Irgendwie stimmt mich dieser Gedanke tröstlich.