Lamistards Erinnerung
Kurz nach dem Tod von Zaros verbreiteten sich innerhalb unserer Gruppe die verschiedensten Interpretationen bezüglich Zamoraks Taten. Manche meinten, dass er herrschen wollte und dass es sich bei unserer Rebellion nur um einen politischen Coup handelte. Andere meinten, ideologische Motive hätten ihn angetrieben. Bei letzteren war es die Philosophie des Chaos, die die meiste Zugkraft entwickelte. Zemouregal behauptete, dass Zamorak sich dem Chaos als Konzept verschrieben hatte. Er führte sogar aus, dass Zamorak auf gewisse Art und Weise eine Verkörperung des Chaoskonzepts war. Er predigte mit solcher Inbrunst, dass ich mich fragte, warum Zaros ihn statt eines Legatus nicht zu einem Pontifex ernannt hatte. Obwohl einige von uns während seiner Zeit der Abwesenheit mit Zamorak in Kontakt blieben, schien er sich nicht dafür zu interessieren, seine Motive zu erklären. Zemouregal nahm dies als weiteren Beweis für seine eigene Theorie. Unter Zamorakianern sind die genaueren Details dieser Philosophie allseits bekannt, weshalb ich sie hier nicht wiederholen werde. Als sich mehr und mehr Menschen den Rebellen anschlossen, wurde das "Chaos" für sie eine Flagge, um die sie sich scharten. Viele kamen zu uns, weil sie auf der Flucht oder mit einem Aspekt der Autorität im Imperium unzufrieden waren. Eine Philosophie, in der Individualität den Vorrang vor Strukturen, Gesellschaft oder Regierung hatte, war für sie sehr ansprechend. Anti-Autoritarismus wurde geradezu zu einem Schlagwort für Zamorakianer - welche Ironie! Mit der Zeit degenerierte das Ganze zu einer sehr ungesunden Form von Anarchie, die besagte, dass jegliche Versuche der Ordnung, Organisation, Kooperation oder Durchführung verwerflich waren. | ||