| 1. Erinnerung
Er schiebt die Krieger weiter und die winzigen Feinde stehen sich gegenüber. Miniatur Kal-i-kra aus Lehm bleiben standhaft, als sie fast bis auf den letzten Mann vom Angriff der Gozor niedergemetzelt werden. Alles scheint verloren, doch der Häuptling war weise, als er seine Stammesmänner geopfert hat, um der Kavallerie Zeit zu geben, zur Flanke der Gozor vorzudringen. Die Kriegsbestien greifen an und mit einem Schwung eines Arms liegen die Gozor verstreut auf dem Boden. Ein großer Sieg!
Er stellt die Überlebenden Gozor in eine Reihe, in Erwartung ihrer Bestrafung. Er lässt sie um Gnade betteln, aber es kann nur ein Schicksal für diejenigen geben, die sich ihm widersetzen. Er nimmt einen Stein und schmettert ihn auf die Köpfe der Gozor, einen nach dem anderen. Bruchstücke fliegen durch den Raum, als die Figuren zerbersten. Er lacht.
'Du solltest dein Spielzeug besser behandeln', tönt die tiefe Stimme seines Lehrers. 'Jetzt müssen dir die Diener neue Figuren machen.'
Bandos ist das egal. Sie gehören ihm und er kann mit ihnen tun, was er will.
2. Erinnerung
Er steht vor dem Scheiterhaufen in der Mitte des Dorfs, sein Körper ist von dickem Plattenrüstzeug aus Kupfer und sein Horn von getrocknetem Blut bedeckt. Die Krieger im Vordergrund überragen den jungen Bandos, doch sein Blick ist fest und sein Ton duldet keinen Widerspruch.
'Mein Vater ist tot. Seitdem der Speer eines feigen Gozors ihn aus der Ferne niedergestreckt hat, wurden wir von einem kränklichen Krüppel regiert. Mit meinem Horn gab ich ihm den ehrenvollen Tod, den er im Kampf hätte erfahren sollen.'
Seine Stimme ist kräftig und hallt von den umliegenden Hügeln durch das Dorf.
'Die Gozor verdienen eine solche Ehre nicht. Wir werden ihnen allen den Tod bringen. Und wenn der letzte von ihnen einen grausamen Tod gestorben ist, bereiten wir jedem anderen Stamm auf diesem Kontinent dasselbe Schicksal. Der Name der Kal-i-kra und ihres Häuptlings wird mit Furcht ausgesprochen werden!'
3. Erinnerung
Der junge Häuptling ruft Kommandos und die Krieger halten dem Angriff der Feinde stand. Obwohl sie von dutzenden Kämpfen ermüdet sind, bleiben sie standhaft, als die Gozor über sie herfallen. Als mehr und mehr Kal-i-kra fallen und sich Leichen auf Leichen stapeln, scheint der Tag verloren.
Doch Bandos lächelt auf dem Hügel über dem Schlachtfeld. Auf der anderen Seite des Hügels, versteckt vor den Gozor, warten seine Schlachtmaschinen. Mächtige Gestelle aus Holz und Sehnen werden von seinen Schergen über die Ebenen geschliffen und biegen sich unter der Last der mächtigen Felsbrocken, die sie tragen. Als die Truppen der Gozor durch die sich rasch dezimierende Schlachtlinie auf der Stelle festsitzen, gibt Bandos mit donnernder Stimme das Kommando und die Maschinen werden abgefeuert.
Die Felsen stürzen auf die Gozor nieder, Knochen bersten, Fleisch wird zerquetscht. Sie treffen wahllos in die Menge, doch die Kal-i-kra sind verglichen mit dem Sieg bedeutungslos. Die meisten Ränge der Gozor sind vernichtet, wodurch der darauffolgende Angriff der Kavallerie nur noch eine Formalität darstellt. Der Feind ist besiegt.
Später bringen sie ihm den Häuptling der Gozor in Ketten. Bandos steht vor ihm und verkündet das Urteil.
'Ich habe dich besiegt', verlautbart der junge Kriegsherr, als er seinen Streitkolben auf den Schädel des Gozors niederschmettert.
4. Erinnerung
Als letzter auf dem Kontinent fällt der Stamm der Hada-i-dar, und Bandos, allein im Langhaus, lässt sich in den Thron ihres Häuptlings sinken. Draußen hört er, wie seine Gefährten die umliegenden Häuser plündern und verwüsten. Wenn er sie nicht bräuchte, würde er sich ihrer nur zu gerne entledigen.
Er hat das Ende der Erde erreicht. Was soll er als Nächstes tun? Das große Wasser überqueren und was auch immer auf der anderen Seite liegt, erobern?
Er sieht etwas. Der junge Sohn des Häuptlings versteckt sich in der Ecke des Raums. Bandos zerrt ihn ans Licht.
'Großer Krieger', wimmert der Winzling, 'verschont mich und ich werde euch ein großes Geheimnis verraten.'
'Sprich, und ich werde sehen, was es wert ist', befiehlt Bandos.
'Unsere Welt wird vom großen Gott Jododu Otoku beschützt.'
'Ich kenne unsere Mythen, Wicht. Sie haben keinen Nutzen für mich.'
Doch dann erzählt ihm der Winzling von einer Gruppe nomadischer Mystiker, die die Hada-i-dar gelegentlich besuchen, einer Gruppe bekannt als die Wächter von Jododu Otoku, die angeblich wissen, wo der Gott sich aufhält.
Die zerstampfte Leiche des Wichts im Langhaus zurücklassend, ruft Bandos seine Gefährten zusammen und macht sich noch in derselben Nacht auf den Weg.
5. Erinnerung
Bandos sitzt auf einem umgekippten Karren, als der Anführer der Nomaden zu seinen Füßen geworfen wird. Er ist alt - entsetzlich alt - und sieht mit weißen, glasigen Augen, die tief in einem zerfurchten Gesicht liegen, zu Bandos auf.
Bandos stößt ihn mit einem Stiefel aus Kupfer an, 'Wo ist dein Gott?'
Sogar mit seinem Gesicht im Sand ist die Stimme des Nomaden standhaft. 'Er ist auch dein Gott, junger Eroberer. Was hast du mit ihm zu schaffen?'
'Ich kenne unsere Geschichten. Genauer gesagt, ich kenne die Geschichte, wie Jododu Otoku zum Gott geworden ist.'
'Du meinst doch nicht...'. Der Nomade erbleicht. 'Nein! Sogar von dir wäre das undenkbar!'
Bandos rückt nahe an ihn heran. 'Sag mir, wo er schläft!'
'Du wirst ihn niemals finden!'
Der Nomade macht einen Satz nach oben und Bandos - der den alten Mann nicht als Bedrohung betrachtet - ist überrumpelt. Das Horn des Alten bohrt sich in Bandos' Auge. Wutentbrannt wirft der Häuptling den Nomaden auf den Boden und schmettert seinen Streitkolben auf dessen Kopf.
'Verhört sie - findet Jododu Otoku.'
6. Erinnerung
Die Höhle ist erfüllt vom riesigen, schlafenden Körper von Jododu Otoku. Bandos' Diener haben grobe Gerüste um den Körper des Gottes errichtet und ihm riesige Ketten angelegt. Jetzt steht Bandos auf dem zerfurchten Gesicht zwischen den zwei enormen, lidlosen Augen. Er hebt seinen Speer an, um zuzustechen, doch eine Stimme wie Donner hält ihn auf.
'Was machst du da, kleine Kreatur?'
Er sieht sich um, doch niemand sonst hat etwas gehört. Die Stimme ist in seinem Kopf.
'Kleine Kreatur, mein Körper schläft, doch mein Geist ist wach. Diese Welt ist meine Welt. Sie treibt in einem Ozean voll riesiger Felsen, und nur mein göttlicher Wille hält sie davon ab, uns zu treffen. Ohne mich kann kein Leben hier existieren.'
Bandos ignoriert die Stimme in seinem Kopf. Er hebt den Speer höher, um einen einzigen, verheerenden Stoß auszuführen.
'Kleine Kreatur, du weißt nicht, was du tust. Wenn du mich tötest, tötest du jedes Lebewesen auf diesem Planeten. Sie werden alle sterben. Du wirst ganz alleine auf dieser Welt sein.'
Bandos lächelte. 'Alter Gott, ich weiß ganz genau, was ich tue.' Er stieß zu. 'Und es wird andere Welten geben!'
Jododu Otoku lässt in Bandos' Kopf einen gellenden Schrei los, doch der Schmerz verblasst im Vergleich dazu, was durch Bandos' Körper strömt. Die Macht des alten Gottes entströmt dessen Körper, hüllt Bandos ein und erfüllt ihn von innen. Dass die Höhle bebt und in sich zusammenfällt, ist ihm gleichgültig, er wird immer größer - neugeboren - und erhebt sich mit Leichtigkeit an die Oberfläche.
Gerade als Bandos aus dem Erdboden hervortritt, treffen die ersten Meteoriten auf die Oberfläche. Um ihn herum wütet Zerstörung eines Ausmaßes, das er sich nie hätte vorstellen können. Feuerstürme fegen über die Ebenen, gefolgt von einer alles erstickenden Dunkelheit, als sich der Himmel mit Staub füllt. Es ist herrlich!
Innerhalb einer Stunde ist er das einzige Lebewesen auf dem ganzen Planeten. Alles, was er erobert hatte, alles, das er noch nicht erreicht hatte, ist Staub.
Er weiß, dass es jetzt Zeit ist, diese Welt zu verlassen. Nur... wie funktioniert das?
7. Erinnerung
Das Volk von Yu'biusk besteht aus Wilden, sie sind sogar noch rückständiger als die primitivsten Stämme seiner Heimatwelt. Sie jagen und sammeln mit einfachsten Werkzeugen aus Stein. Sie kämpfen in mickrigen Gruppen, ohne Strategie oder Raffinesse. Erbärmlich. Sie haben nicht einmal eine Krieger-Klasse.
Diese Kreaturen brauchen Zivilisation. Sie brauchen die Technologie und Gesellschaft, um eine größere Bevölkerung stützen zu können, sodass sie Armeen und eine Industrie, die imstande ist, Waffen herzustellen, erschaffen können. Vor allem brauchen sie einen zwingenden Grund zu kämpfen. Er hat viel Arbeit vor sich. | |