Funkenschläger-Tagebücher

Aus SchnuppTrupp
Version vom 3. September 2016, 11:32 Uhr von Bowserkor (Diskussion | Beiträge) (Fünftes Kapitel)

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Die Funkenschläger-Tagebücher findet ihr nach und nach während des Abenteuers Fluch der Flammen. Nach Abschluss des Abenteuers findet ihr die entsprechenden Texte in Senges Buch wieder.

Senges Tagebücher

Erstes Kapitel

Ich übertrage meine Lebenskraft und daher meine Macht in diese Bücher. Wer sie findet, kann meine Macht wiederherstellen. Mögen diese Finder treue Verbündete sein, jeder andere wird in der Hitze meines Zorns verglühen.

Ich wurde in einer kleinen Siedlung in der Wüste geboren. Der Ort hieß Auspah und meine Eltern waren Bauern. Die meisten meiner frühen Kindheitserinnerungen handeln davon, Tiere zu hüten. Aber die klarsten Erinnerungen habe ich von den jährlichen Festivals. Sie waren die Höhepunkte meines jungen Lebens.

Das Festival war zu Ehren des Lebens und der Freiheit. Darüber hinaus war es das Ereignis, an dem den Kindern die traditionellen Fertigkeiten nahegebracht wurden. Es dauerte eine Woche an. Jedes Jahr war es viel zu schnell vorüber. Es gab so viele überwältigende Eindrücke. Mein Vater und die anderen Männer erschufen gewaltige brennende Wesen und sandten sie in die Wüste, wo sie langsam verglommen. Meine Mutter und die anderen Frauen tanzten eingehüllt in Flammen, die um sie herumwirbelten wie feinste Seidenkleider. Ich wollte unbedingt selber so bald wie möglich an den Festivals teilnehmen und verbrachte jede freie Minute damit, meine Fertigkeiten zu üben.

Zweites Kapitel

Eines Tages wurde mein Dorf von Banditen angegriffen. Wir waren eine friedliche Gemeinschaft und unsere Fertigkeiten waren nicht für den Kampf konzipiert, trotzdem kämpften meine Eltern und die anderen. Die Banditen besiegten sie ohne Probleme. Ich versuchte ihnen zu helfen, aber ich war nur ein kleines Kind und die lächerlichen Funken, die ich erschuf, machten keinen Unterschied.

Ich sah meine Eltern sterben. Sie und die anderen Dorfbewohner wurden vor meinen Augen niedergemacht. Irgendwann während des Gemetzels wurde ich bewusstlos geschlagen. Ihr mögt denken, dass ich Glück hatte, da ich das Gemetzel überlebte. Aber glaubt mir, als ich auf dem Schlachtfeld, das einmal mein Zuhause war, wieder zu mir kam, wünschte ich mir, ich hätte dieses "Glück" nicht gehabt.
Meine Retter fanden mich eine Woche später, halb verhungert und verdurstet. Benedikt sah mich damals als erster und noch Jahre später konnte er nicht fassen, dass ich überlebt hatte. Sie pflegten mich, gaben mir ein Zuhause und erzogen mich als überzeugte Anhängerin des Zaros.
Später fand ich Arbeit als Tänzerin und mein Talent erregte bald Aufmerksamkeit.
Ich wurde immer bekannter und letztendlich wurde Zaros auf mich aufmerksam. Er warb mich für seine Armee an. Allerdings wollte er meine Fertigkeiten für weit mehr als Unterhaltung. Ich sehnte mich nach Rache für meine schrecklichen Kindheitserlebnisse und machte schnelle Fortschritte in der Kunst des Kriegs.

Dann kam der Tag, den ich niemals vergessen werde.

Drittes Kapitel

Es ist erst einige Tage her, doch es fühlt sich an, als wären Jahre verstrichen. Das Gift scheint mich mehr zu verlangsamen, als ich angenommen hatte.

Zaros rief mich zu sich, seine Stimme war in meinem Kopf, ohrenbetäubend und doch sanft. Es interessierte ihn, was die "Göttin" Seren in ihrer Stadt aus Kristall plante und er hatte beschlossen, eine Einheit seiner zuverlässigsten Gefolgsleute auf eine Aufklärungsmission in die Gegend zu schicken. Als er mir seine Befehle gab, schien Zaros beunruhigt zu sein, ich konnte es fühlen.
Ich und Zamorak, Zaros' mächtigster Mahjarrat, sollten die Einheit zusammen anführen. Ich hatte schon früher mit Zamorak gearbeitet. Er ist einer der dienstältesten Generäle und genießt enormen Respekt. Zamorak hatte oft persönliche Audienzen mit Zaros.

Ich muss gestehen, dass ich auf ihn eifersüchtig war. Aber auch aus anderen Gründen betrachtete ich ihn mit großem Misstrauen. Zamorak ist nicht nur ein außergewöhnlicher Kämpfer, er ist auch gerissen und ein Meister darin, Worte zu verdrehen und andere seinem Willen zu unterwerfen. Es gab immer wieder Gerüchte über ihn und hin und wieder verschwand er einfach für mehrere Wochen. Ich konnte mein Misstrauen nicht einfach hinter mir lassen, aber ich musste Vertrauen in meinen Gott Zaros haben.

Viertes Kapitel

Die Einheit für diese Mission bestand größtenteils aus Truppen, die Zamorak treu ergeben waren. Darüber hinaus begleitete uns Zaros bester Gelehrter, angetrieben von dem Wunsch, mehr über das Land der Elfen zu lernen. Der Gelehrte war ein Mann des Geistes - ich wusste, dass er im Notfall nichts gegen Zamorak unternehmen konnte. Zu sagen, dass ich keine Angst hatte wäre eine Lüge und die Angst erwies sich als wohlbegründet.

Es kam früher zum Schlimmsten, als ich befürchtet hatte. Ich hatte gedacht, dass Zamorak wenigstens warten würde, bis die Mission beendet war. Wir befanden uns gerade auf dem Weg nach Prifddinas, als wir von elfischer Kavallerie angegriffen wurden. Jeder von uns war weitaus stärker als ein einzelner Elf, doch sie waren uns zahlenmäßig überlegen. Es war eine zähe Schlacht, aber nach einer Weile erkannte ich, dass wir gewonnen hatten. Zamorak nutzte diesen einen Moment der Unachtsamkeit. Ich drehte mich um und sah, dass Zamorak nicht kämpfte. Mit einem kalten Lächeln spazierte er auf mich zu und dort, umgeben von Blut und Tod, stach er mich nieder. Es passierte so schnell, dass ich keine Zeit hatte zu reagieren.
Während Zamoraks Truppen die restlichen Elfen abschlachteten beugte er sich über mich und flüsterte zu mir. Er wollte, dass ich wusste, welches Gift sich auf dem Dolch befand, mit dem er mich niedergestreckt hatte. Es war eine seiner speziellen Kreationen. Das Gift würde mich nicht töten. Im Gegenteil, es würde mein Leben verlängern, allerdings würde ich nicht einmal mehr genug Kraft haben, um mich zu bewegen.

Nur der Gelehrte zeigte einen Anflug von Bedauern, als Zamorak seinen Truppen befahl, mich in dieser Höhle einzuschließen und mich dazu zu verdammen, Jahrhunderte mit dem Wissen zu leben, dass ich Zamoraks Plan nicht verhindern konnte.

Fünftes Kapitel

Zaros muss mir irgendetwas gegeben haben, das er Zamorak vorenthielt. Wie naiv ich war. Zaros schätzte mein Streben nach Wissen und hatte beschlossen, mir Unterricht in seiner göttlichen Magie zu geben.
Es ist erst wenige Tage her, dass Zaros mir gezeigt hat wie ich meine Energie in diesem von ihm gesegneten Tagebuch konservieren kann. Es ist keine einfache Aufgabe. Das Gift fließt durch meine Adern und jede Faser meines Körpers schmerzt. Ich denke, dieser Text wird ausreichen. Bald werde ich schlafen. Schlafen bis Zaros kommt, um mich wieder aufzuwecken. Er wird kommen...

Sechstes Kapitel