Das grausige Grimoire - Familie für immer

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Familie für immer 38. Hader des Phyrrys, 5. Zeitalter, 167

Ich werde am 40. in Varrock ankommen. Die Dringlichkeit meiner Nachforschung wiegt nun schwerer als das Trauma meiner eigenen Erfahrung mit diesem Ort. Immerhin sind Jahrzehnte vergangen. Die vom Museum bereitgestellte Unterkunft, die sich im angenehm unbekannten Norden der Stadt befindet, ist erst ab dem 1. Novtumber verfügbar. Den letzten Tag des Phyrrys muss ich in einem Gasthof im elendsgeplagten Viertel im Süden ausharren, nahe unseres ehemaligen Wohnorts. Ich muss mich darauf besinnen, dass es Jahrzehnte her ist. Für ein Königreich mag das eine unbedeutende Spanne sein, nicht jedoch für eine einzelne Person. Ich war ein Kind. Ich wurde fürs Leben gezeichnet und doch hat es mir auch geholfen zu dem zu werden, was ich heute bin. Seit damals habe ich so viel mehr erlebt und gelernt. ~*~ 40. Hader des Phyrrys, 5. Zeitalter, 167 Heute morgen setzte ich zum ersten Mal seit 56 Jahren meinen Fuß in Varrock. Selbe Stadt wie früher: voll Verbrecher, einstürzende Bauten, mit Straßen, vor denen unsere Eltern uns warnten - und somit nur unsere Neugier anheizten... Mein Zimmer in der Taverne zum blauen Mond ist beengt, aber nicht so schlimm wie mein Quartier auf dem Schiff. Das Gequassel der Gossenkinder, das durch das Fenster dringt, ist weitaus unbehaglicher. Zunächst waren es ihre Geräusche, die meinen Schlaf störten, doch nun ist es der Inhalt ihrer Gespräche, der mich mehr beunruhigt. Einer hat die anderen vom Tod einer Freundin unterrichtet. 'Wuschelkopf' nannten sie sie. Zunächst schienen sie betrübt, aber nicht überrascht - der Verlust von Freunden ist vermutlich in solch einem Leben keine Seltenheit - aber als das Kind erzählte, wie Wuschelkopf starb, gefror sowohl ihnen als auch mir das Blut in den Adern. Kleine, geisterhafte Hände erschienen aus dem Nichts und würgten das Mädchen zu Tode. Ermordet von einem weinenden kleinen Jungen, dem geisterhaftes Blut vom Halse tropfte. Die Szene ist mir nur allzu bekannt... Die Kinder sind verstummt und haben mich allein mit meinen Gedanken zurückgelassen. Aber ich habe eine wichtige Frage für sie. Es gibt da etwas, das ich wissen muss. ~*~ Ich habe ihnen erzählt, dass ich helfen kann. Zumindest glaube ich das. Hoffentlich kann ich immerhin jene retten, die noch leben. Die Beschreibung, die sie mir von Wuschelkopf gaben, passt wie die Faust aufs Auge und stützt meine Theorie. Das Erste, was ihnen bei der Schilderung in den Sinn kam, war ihr buschiger, voller Lockenschopf: 'Daher kam der Spitzname Wuschelkopf, gnädige Frau!' Dünn und knochig, dunkler Teint, groß für ihr Alter... Ha! Ich kann mich noch gut erinnern, so ausgesehen zu haben, bis mich das Alter verändert hat. Und das ist vermutlich auch, wie sich Harry an mich erinnert, arme Seele. Er muss so einsam sein; muss gelernt haben, wie man Leute aus dem Land der Lebenden zu sich holt...und wie erschüttert er gewesen sein muss, dass es nicht die große Schwester war, die er an seiner Seite braucht. Aber nun wird er mich erkennen, da bin ich mir sicher. Familie vergisst man nicht. An den Finder dieser Schriften, mein Name lautet Madeleine Harworth, und in diesem Paket befinden sich meine Schilderungen der letzten fünfzig Jahre, wie ich sie am eigenen Leib erlebte. Ich bitte, dass sie dem Museum von Varrock zugestellt werden. Obwohl ich nie persönlich mit ihnen arbeiten konnte, so wird meine Geschichte ihren Studien doch eines Tages helfen. Doch nun ist es an der Zeit, die Familie wieder zu vereinen.